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Mittelbayerische Zeitung vom 31.10.2009

Indianer am Herd


Liebe geht durch den Magen. Und manchmal auch durch das Verständnis der Kulturen. Einen Mix aus Kochshow und Kulturevent präsentierte am Donnerstag die Kochschule (Wein & Mehr) in der Markthalle.

Bison-Mann Tom Steuer und seine eigens aus den Kanada und den USA angereisten indianischen Freunde brutzelten gemeinsam mit Starkoch Helmut Schwögler aus Bad Abbach indianische Spezialitäten.

Bevor das kulinarische Spektakel los ging, sprach Häuptling Harvey Nepinak von den Skowman ein Gebet in seiner Muttersprache. Wenig später kosteten rund 17 Teilnehmer zum ersten Mal den Bison. Als Suppeneinlage, als Bisonsteak und als "Wasner" (Trockenfleische). Das Wasner ist zu kleinen schwarzen Bällchen vermengt mit Chokecherry-Sirup und dem Fett der Nierenrinde, dass ähnlich wie Butter schmeckt. Was abenteuerlich klingt, schmeckt fast wie ein Schokotrüffel, durchzogen mit Trockenfleisch und abgeschmeckt mit Zitronenmyrthe und Tasmanischem Pfeffer - dem teuersten Pfeffer der Welt.

Gut geeignet für alle, die es schnell lieben: Das Fleisch der dickfelligen Büffel grillt und brät doppelt so schnell wie Rindfleisch. Genauso wie die normale Hauskuh lässt es sich durch, medium und blutig verzehren. "Man kann es sogar roh essen", sagt Tom Steuer, der die Bisons importiert. "Ganz fein geschnitten." So kommen sie auch an diesem Abend auf den Vorspeisen-Teller. Anschließend werden sie mit Fleischbrühe übergossen. Die Suppe gilt bei Indianern als Glücksbringer, den sie dem Gast reichen.

"Erst war ich einfach neugierig, wie Bison schmeckt", sagt Heike Trum. Jetzt ist sie total begeistert. Die rund 60 € für die Show haben sich also gelohnt. Und der Bison? Der schmeckt fein und leicht mineralisch, was am hohen Selengehalt der Böden liegt.

Auch auf das Dessert muss in der Indianischen Küche keiner verzichten. Freilich sind die Zutaten andere. An diesem Abend zum Beispiel war es schwarzer Reis.

Rezepte und Infos rund um Bisons unter www.westernbison.com

 


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